Silizien – eine Insel für sich

Last Updated on 19. Dezember 2021 by Travel-Cycle

Wir waren jetzt mit unserem Camper-Van einige Wochen auf Sizilien und möchten in diesem Blogbeitrag darüber berichten, wie wir Sizilien erlebt haben.

Vorab wollen wir euch mitteilen, dass es ausschließlich unsere Sichtweise ist und nicht die Meinung anderer widerspiegelt.

Straßenverkehr/Straßen

Über den Straßenverkehr kann man sich lange auslassen. Es ist teilweise chaotisch, auf italienischen Straßen zu fahren.

Mit dem Camper ist es oft in den Großstädten sehr anstrengend. Je weiter man in Italien nach Süden vordringt, desto chaotischer wird es. Regeln gibt es fast keine, wer in einen Kreisel zuerst reinfährt, hat nicht immer Recht. Wer gut drängeln kann, ist meist im Vorteil.

Mit einem Camper hat man noch eine schützende Hülle um sich herum. Beim Fahrrad sieht es anders aus. In unseren Augen macht es keinen Sinn, Fahrräder ganz in den Süden mitzuschleppen. Fahrradwege sucht man vergebens.

Ein Motorroller ist die bessere Wahl. Auch wenn Pedeleceigentümer etwas anders behaupten. Mit einem Motorroller sind größere Strecken zu bewältigen und man fließt besser im Verkehr mit.

Wir lassen unsere Räder in Zukunft zu Hause, es macht einfach keinen Sinn.

Die Gehwege sind meistens recht schmal und wer über die Straße will, muss warten. Das kann schon mal lange dauern, wenn man nicht beherzt auf die Fahrbahn tritt. Zebrastreifen sehen zwar toll aus, aber kein Mensch hält an. Wer rüberwill, muß drängeln und per Handzeichen die Autofahrer zum Anhalten zwingen.

Geparkt wird da wo Platz ist. Ist kein Platz vorhanden, parkt man trotzdem, egal wie. Da kann es schon mal eng werden.

Die Straßen sind in einem durchweg schlechten Zustand. Risse sind noch das kleinste Problem, teilweise tun sich richtige Löcher auf.

Wer dort unterwegs ist, fährt meistens Slalom. Gefährlich für Zweiradfahrer. Werden die Straßen größer und breiter, ist es manchmal schon besser. Auf Autobahnen läuft es dagegen schon recht gut.

Gerade zur Rushhour, die gefühlt immer besteht, fahren nicht nur Vierrädrige wie sie wollen, nein, auch Motorroller fahren völlig chaotisch. Manchmal dachte ich schon, sie hätten keine Zeit. Denn sie überholen links, überholen rechts, Hupen, drängeln, alles was geht. Absolut keine Regeln. Oder sind das doch Regeln? Selbst die Carabinieri stört das offensichtlich nicht. Man gewöhnt sich aber dran. Wer zu ängstlich ist, kommt nicht mehr ausreichend schnell voran.

 Essen

Es gibt genug Möglichkeiten, seinen Hunger zu stillen. Zum einen die üblichen Restaurants. Aber es gibt auch weitere Möglichkeiten.

Große Supermärkte bieten hin und wider warmes Essen „to Go“ an.

Kleine Grillbuden und Paniniläden bereiten kleinen Speisen für unterwegs zu. Dönerläden muss man lange suchen, Mc Donald gibt es dagegen häufiger.

Wer gerne grillt, sollte große Supermärkte aufsuchen, wenn er richtiges Grillgut kaufen möchte. Schweine- und Rindfleisch werden in der Regel so dünn geschnitten, dass man fast durchschauen kann. In größeren Stores kann man beim Schlachter die Dicke mit Damen und Zeigefinger selbst bestimmen.

Beim Schlachter (Marcelleria) funktioniert es auch sehr gut.

Geflügel gibt es ausreichend.

Größtenteils haben die Geschäfte auch am Wochenende geöffnet, das finden wir gut.

Wer Margarine sucht, kann sich gleich Butter kaufen. Margarine wie wir sie kennen, gibt es nicht. Auch Dosenmilch mit passendem Fettgehalt gibt es eher nicht. Würstchen aus der Dose? Fehlanzeige.

Sollte man Soßenfan sein, keine Chance. Am besten gleich von zu Hause mitbringen.

Dunkles Brot, wie Roggenbrot, ist schwer zu finden. Manche Brötchen (Panino) sind dagegen sehr lecker. Da haben die Italiener stark aufgeholt.

Ich erinnere mich noch an Zeiten, da gab es große runde weiße Brötchen, die beim Bestreichen mit Butter dermaßen den Halt verloren haben, dass sie nur noch als Streufutter für die Tauben taugten. Aber jetzt……lecker, lecker.

Landschaft

Die Landschaft für sich ist wirklich ein Traum. Viele Berge und Hügel geben immer wieder einen neuen Blick frei. Wir fahren gerne mit unserem Roller ins Hinterland und genießen die vielen Eindrücke.

Romantisch kommen die Sonnenuntergänge daher. Ein richtig schönes Land, wenn man den Müll außer Acht lässt.

Die Strände sind so wechselreich wie das norddeutsche Wetter. Von hellen bis dunklen Sandstrand bis hin zu Kiesel- und Steinstrand ist alles dabei. Unsere Erfahrungen zeigen die schönsten Strände im Süden und im Norden, im Westen und Osten hingegen oft steinig.

Müll

Die Müllbeseitigung ist schlecht bis garnicht vorhanden. Überall Müll. Findet man einen kleinen Parkplatz am Meer, findet man auch Müll. Wir standen auf Sizilien 3 mal frei, mehr ging beim besten Willen nicht. Einfach zu viel Müll. Säckeweise wurde der Unrat gedankenlos an den Straßenrand abgelegt. Ein übler Zustand.

Sind allerdings Mülltonnen vorhanden, dann sind es gleich mehrere, denn der Müll wird getrennt. Paradox, oder?

Den Vogel schoss ein Campingplatzbetreiber ab. Er verkaufte beim Rauffahren auf den Platz gleich eine Rolle durchsichtige Plastiktüten und zeigte auf einen Zettel, auf dem, auch in deutsch, geschrieben stand, dass hier auf dem Platz alles getrennt werden muss. Morgens zwischen 10 und 11 Uhr muss man seinen getrennten Müll vorzeigen, damit er kontrolliert werden kann.

Als wir den Platz am nächsten Tag verlassen wollten, wollte der Betreiber den Müll nicht mehr sehen, sondern er verwies auf eine Stelle am Platz, wo man seine Tüten ablegen könne. Ich hielt es für einen schlechten Witz. Nichts gegen Mülltrennung. Aber das von mündigen Bürgern zu verlangen, grenzt an Willkür.

Stellplätze/Campingplätze

Campingplätze sind in unseren Augen eine tolle Sache, wenn die teilweise engen Zufahrten nicht wären. Es gibt sicherlich Ausnahmen und unsere Erfahrungen sind nicht die Regel.

Aber auch wir fahren manchmal Campingplätze an.

Tiefhängende Äste oder Buschwerk, welches in die Fahrbahn ragt und diese somit noch enger machen, behindern eine schadensfreie  Zufahrt. Die einzelnen Parzellen sind durch Baumkronen, die tief hängen arg eingeschränkt.

Manche Stellplätze sind im Oktober bereits geschlossen, obwohl sie eigentlich geöffnet haben sollten. Mag an Corona liegen, wir wissen es nicht.

Einige Zufahrten zu den von uns besuchten Stellplätzen waren durchweg eng. Breite Einfahrten sind eher selten.

Tipp:

Wir haben eine Solaranlage dabei und nicht benötigt Strom, gerade wenn man nur ein oder zwei Nächte bleibt. Wenn man gleich bei der Ankunft fragt, wie hoch der Preis OHNE Strom ist, bekommt man oft einen Preisnachlaß. Einfach mal probieren. In der Regel gelten die angegebenen Preise inklusive Strom.

Freistehen

Freistehen ist ab September eher möglich als im Hochsommer Juli/August. Wir standen 3 mal frei.

Zwar stießen wir oft auf geeignete Plätze, schreckte uns doch der Müll ab. Weiterhin gibt es auf Sizilien doch einige streunende Hunde, die teilweise aggressiv sind. Spaß machte es uns nicht wirklich.

Tanken

Beim Tanken muss man aufpassen.

Wir fuhren eines Tages gemütlich auf eine Tankstelle, um den Durst unseres Motorrollers zu stillen. Die erste Säule war unsere. An der Straße stand 1,66€ je Liter. Ok, passt, tanken.

Der freundliche Tankwart kam und hielt den Rüssel in den Tank. Als er fertig war, staunte ich nicht schlecht, als unter der getankten Summe plötzlich 1,79€ stand. Hammer. Gott sei Dank waren es nur 7 Liter. Nicht auszudenken, wenn ich 80 Liter Diesel getankt hätte.

Des Rätsels Lösung: Es gib Säulen mit „Self“ (Selbstbedienung) und Säulen mit „Service“ (ein Tankwart tankt). „Self“ ist dann günstiger. Oft muss man bei „Self“ auch einen Tankautomat bedienen.

Sind die Tankstellen geschlossen, kann man trotzdem tanken, denn man benutzt den Tankautomaten. Auch bei Selfservice muss man meistens den Tankautomaten benutzten. Der Tankwart bleibt in der Regel auf seinem Stuhl sitzen

Eine besondere Art gibt es bei „Q8 Tankstellen“. Dort geht der Tankvorgang folgendermaßen:

1. EC Karte reinstecken und warten

2. PIN eingeben und warten.

3. Tanksäule wählen und tanken

4. Nach dem Tanken Quittung aus dem Automaten entnehmen.

Soweit so gut.

Im Display des Tankautomaten liest man etwas von 101€. Das bedeutet, dass eure EC Karte mit 101€ belastet wird. Tank ihr nun für, sagen wir mal, 35€, dann wird eure EC Karte trotzdem mit den 101€ belastet. Ihr seht es auch auf eurem Kontoauszug, wenn ihr diesen online anschaut. Keine Angst, der Rest wird euch gutgeschrieben und nach ungefähr einem Tag seht ihr die korrekte Summe auf eurem Kontoauszug. Ihr könnt, so sagt es der Automat, für bis zu 101€ tanken. Also, keine Panik.

Gas tanken

Wir haben ein Gastank verbaut. Was in Deuschland und anderen Ländern LPG ist, heißt in Italien GPL. Um sein Gastank zu füllen, benötigten wir bis jetzt immer diesen Adapter (Dishadapter).

Immer wenn wir Gas brauchten, tankte der Tankwart. Somit konnten wir nichts falsch machen.

Tipp:

Beschafft euch vor der Reise einige O-Ring Dichtungen für den Adapter. Sie gehen doch mal kaputt, gerade wenn Sie lange im Laderaum ungenutzt herumliegen.

 

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Über Travel-Cycle 367 Artikel
Wir (Silke und Michael) lieben das Reisen mit unserem Camper-Van. Dabei erleben wir oft viele tolle Momente, die wir in unserem Blog niederschreiben. Auch investieren wir viel Zeit, um nützliches von unnützem Zubehör zu trennen. Wir testen für euch. Viel Spaß auf unserem Blog.

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