Last Updated on 11. Januar 2022 by Travel-Cycle
Wir berichten jetzt von den Tagen 11 und 12 während unterer Radtour entlang des Ostseeküstenradwegs.
Tag 11, von Freest nach Ahlbek (Usedom), Länge: 48,7 km
Ab Freest ging es zunächst mit recht gutem Wetter (20 Grad) erstmal zur Fähre. Wir hatten geplant, von Freest nach Usedom (Peenemünde) überzusetzen.
Da kam uns die Fähre Apollo I gerade recht. Kapitän Maik brachte uns sicher nach Peenemünde. Aber vorher machte er noch einen Abstecher nach Kröslin.
Während der Fahrt besorgte ich mir noch schnell die Erlaubnis, dieses Foto veröffentlichen zu dürfen. Vielen Dank dafür, Maik. Er fährt im Auftrag der Fahrgastschifferei Freest GmbH, und das recht sicher.
Nachdem uns Maik nach Peenemünde gebracht hatte, setzte er und wir unsere Wege fort. Wir Richtung Ahlbek, er wieder retoure. Die Fahrt mit der Fähre kostete uns 10 Euro für 2 Personen inklusive Anhänger. Also, die Überfahrt lohnt sich. Maik gab unterwegs sogar in geschichtlicher Art und Weise sein Bestes.
Wir fuhren dann bei weiterhin gutem Wetter zunächst in Richtung Trassenheide, von dort dann weiter bis Zinnowitz. Wir fuhren auf einem herrlichen Radweg schön durch den Wald. Asphaltiert uns aalglatt.
In Zinnowitz schlenderten wir auf einer schön angelegten Promenade entlang, als sich der Himmel verdunkelte. Einige Tropfen fielen vom Himmel, waren aber nicht in der Lage, uns nass zu machen. Wir kehrten vorher ein und machten Mittag. Regenkleidung war somit NICHT angesagt. Gott sei Dank.
Zwischen Koserow und Kölpinsee ging es abermals schön durch den Wald, an einigen Campingplätzen vorbei. Und immer weiter ging es voran. Die Kilometer wurden nur so abgespult. Bis wir auf die Strecke zwischen Kölpinsee und Ückeritz zu fahren kamen. Es ging zwar wieder durch ein Waldgebiet, aber die Streckenführung hatte es in sich.
Ich kam völlig entspannt an einem Schild vorbei. Ich konnte und wollte meinen Augen nicht trauen. Aber ich konnte meinen Blick nicht von diesem Schild abwenden und musste glatt anhalten, um dieses Foto zu machen. Da stand doch glatt auf dem Schild: 16 Prozent Gefälle.
Gut, was ist schon ein Gefälle? Langsam runter gerollt und gut iss. Aber ich ahnte es, wollte es aber nicht, doch ich kam von dem Gedanken nicht mehr weg. Wo es runter geht, geht es bestimmt wieder rauf. Und so kam es. Plötzlich, wie aus dem Nichts, baute sich vor mir eine Wand auf. Stopp, nur nicht gegenfahren. Als mein Blick wieder klar war, erkannte ich, dass es eine 16 Prozent Steigung auf einer Länge von ca. 50 m (eher untertrieben) war. Da mussten wir hoch. Ich hatte ca. 100 m Anlaufmöglichkeit. Ein kurzer Blick auf den Anhänger und los. Voll beschleunigen war angesagt. Vorne mittleres Blatt und Feuer frei. Als es knapp wurde, schaltete ich zuerst auf das kleinste Kettenblatt runter, bevor ich nach und nach auch die Ritzel in die kleineren Gänge schalten musste. Silke fuhr vor mir, NOCH. Ich ballerte heran und zog samt Anhänger an ihr vorbei. Der Puls raste enorm, gefühlte 200 Schläge stellten sich ein. Nicht nachlassen, nicht nachlassen. Weiter, drücken, weiter. So kam es, dass ich die Steigung komplett durchfahren konnte. Oben angekommen, musste ich anhalten und Luft holen. Das Sauerstoffzelt wollte ich nicht aufbauen, NOCH NICHT. Nachdem Silke ebenfalls angekommen war, erholten wir uns, um dann weiter zu fahren.
Bloß nicht noch mehr von den Dingern.
Falsch, Irrtum, es kam nochmal eine 16 Prozent Steigung gleicher Länge (geschätzt). Meine Beine waren noch vom ersten Anstieg weich wie Pudding, aber auch diesmal gab ich nicht auf. Ich überholte alle Leute, die dort schieben mussten…..schnaufend wie eine Dampflokomotive…..aber auch diese Steiung wurde geschafft. Ich pustete und schnaufte, der Puls weit jenseits der 300 Schläge. Mein Kopf drohte zu platzen und ich glühte wie das Feuer eines Schmieds.
Kurze Erholung und weiter. Nach Ückeritz ging es dann eher locker Richtung Bansin, nicht ohne die eine oder andere Steigung noch zu machen. Sie waren aber eher harmlos. Aber mit meinen Puddingbeinen auch eine Herausforderung. Und immer schön durch den Wald.
Plötzlich und unerwarte ein Geräusch am Rad. Mein vordere Schutzblech klapperte wie der Weißstorch bei der Paarung. Anhalten, nur anhalten. Die vielen Urlauber fahren einen über den Haufen, wenn man nicht weit genug rechts anhält. Schnell nahm ich die rechte Lowridertasche ab und sah, dass die Inbusschraube des Lowriders herausgerissen war und frei wie Tarzan umherschwang, samt Tasche. Aber die Schraube war wenigstens noch da. Hoffentlich ist das Gewinde nicht völlig im Eimer. Aber es bestätigte sich nicht. Ich kramte das Werkzeug raus und drehte die Schraube wieder rein, nicht ohne vorher noch eine Unterlegscheibe zu entfernen. Da war das Gewinde wieder ok und es hielt.
Weiter ging’s bis nach Bansin und dann letztendlich auch bis Ahlbek. Schöne herrliche Orte, die Sonne kam wieder raus, die Rocky Mountains waren geschafft, alles gut…..Jetzt erstmal ein Bier. Ich war völlig im Eimer.
Tag 12, Pause in Ahlbek mit Abstecher nach Polen.
Bis Polen waren es noch knapp 5 km. Schön auf einem asphaltierten Radweg lang. Prima, alles lief rund….ohne Anhäger logisch.
In Polen musste ich innerlich lachen, als ich nocht die alten Slotypreistafeln sah. Als dann noch eine Wechselstube auftauchte, war es vorbei.
Die haben glatt noch den alten Sloty. AArrrgh. Gut, kleine Summe getauscht und ein leckeres Rieseneis verspeist.
Aber an diesem Tag lief ausser Sightseeing nicht fiel.
Morgen geht es dann weiter Richtung Stadt Usedom auf Usedom.
weiter geht’s
Fahrradtour auf dem Ostseeküstenradweg – von Ahlbek bis nach Anklam
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