Mit dem Fahrrad entlang des Luheradwegs

Last Updated on 19. Dezember 2021 by Travel-Cycle

Silke und ich fuhren mit den Fahrrädern und einem vollgepackten Anhänger entlang des Luheradwegs.
So Leute, hier nun ein kleiner Bericht vom Luheradeweg, den meine Frau und ich unter die Räder genommen haben. Man sollte schon um die 3 Tage einplanen, denn mal eben so an einem Tag ist nur etwas für ambitionierte Radler.

Der Luheradweg führte viel durch Wald und oft an der Luhe entlang. Schön schattig unterweg sein, gerade bei warmen Wetter eine Wohltat.

Wir starteten gegen 09.30 Uhr. Das Wetter war ausgezeichnet. Die Sonne schien wie wild vom Himmel und es war wirklich angenehm. Wir wussten allerdings, dass das Wetter die nächsten Tage erheblich schlechter werden würde.
Regenklamotten wurden deshalb ebenfalls mitgenommen. Alle Packtaschen gepackt. Und mein geliebtereAnhänger darf natürlich nicht fehlen.

Hier sieht man gut, wer die Last zu tragen hatte. Lowrider samt Taschen, hinten jeweils zwei Packtaschen, jeweils eine Lenkertasche und der Anhänger samt großer 120 l Tasche waren zu transportieren.

Die Strecke führte über Luhdorf zunächst in Richtung Bahlburg. Das Gelände war flach und so kamen wir trotz Anhänger gut voran.
Es war ein kleiner Wald zu durchqueren, der in direkter Nähe zur Luhe verlief.
In Bahlburg packte mich schon der erste Durst . Kleine Pause und schnell ein Getränk zu sich genommen, bevor es dann weiterging. Ausreichende Pausen sollten unterwegs eingehalten werden, ansonsten ist die gute Laune schnell dahin. Wir sind ja nicht auf der Flucht, sondern fahren lieber gemütlich.

Kurz vor Amelinghausen verließen wir den Luheradweg, um uns die “Oldendorfer Totenstadt” anzusehen. Es handelt sich dabei um viele alte Grabstätten. Wir hielten uns etwas lange dort auf, denn solche Gräber sieht man nicht alle Tage. Und dazu noch kostenlos.

Weiter ging’s dann in Richtung Amelinghausen. Da die Mittagszeit nahe war, beschlossen wir, in diesem kleinen Ort ein griechisches Lokal aufzusuchen. Dort haben wir es uns richtig gut gehen lassen. Knoblauch sei Dank. Mir war dieses tolle Restaurant von früher bekannt, deshalb wusste ich, dass wir dort einkehren werden. Und so war es dann ja auch.

Nach Amelinghausen fuhren wir weiter bis nach Bispingen. Ebenfalls ein schöner Ort inmitten der Lüneburger Heide.

In Bispingen wurden dann die Getränke für den Abend gebunkert, denn wir übernachten unterwegs und da benötigt man schon etwas Verpflegung. Und verdursten will man doch auch nicht.

Danach fuhren wir gemütlich zu unserem Hotel “Bockelmann”.
Auf dem Weg dorthin überquerten wir abermals die “Luhe”. Es war fast nur noch ein Rinnsal. Bis zur ersten Nacht legten wir 52 km zurück. Wie ihr seht, sind auch 52 km gemütlich an einem Tag zu schaffen. Das Gelände war topfeben, deshalb ging es flott voran.

Geschlafen habe wir diese Nacht wie die Bären im Winter, tief und fest.

Am nächsten Morgen erwarteten und bewölkter Himmel und 7 Grad.

Das Frühstück, welches unsere Gastgeberin für uns  vorbereitet hatte, war weltklasse. Es gab alles, was man sich denken konnte.

Rührei
gekochte Eier
Spiegelei
Spiegelei von beiden Seiten gebraten
Speck
Lachs
verschiedene Brötchensorten (sehr lecker)
Müslis in allen Varianten
Getränke von Saft bis Sekt (am Morgen )
Wurst in allerlei Ausführungen
Käseplatte vom Feinsten und, und, und.

War das lecker, saulecker.

Also, nach einem opulenten Frühstück mit allem Drum und Dran packte ich die Taschen an die Räder und weiter ging’s.

Bis zur Quelle waren noch ca. 5 km zu strampeln. Kein Problem.

Die Quelle selbst war nichts Dolles. Drei kleine Teiche, die verschieden Hoch mit Wasser gefüllt waren sollten letztlich die Quellen sein.

Aber etwas Ähnliches stellten wir uns auch vor. In Ruhe holten wir die “Knipsen” raus und machten Beweisfotos. Die dürfen nicht fehlen, ansonsten wird einem auch mal nicht geglaubt. Natürlich durfte der Sekt zum Anstoßen nicht fehlen, Prost.

Die „Luhequelle“

Unsere Pause brachte etwas Erholung in die geplagten Gesäße. Aber es war ja noch nicht vorbei. Nachdem wir unsere Fotoknipsen reichhaltig gequält hatten, galt es wieder, unserem Gesäß etwas Böses anzutun . Fahren war wieder angesagt.

So, nun habt ihr den Bericht des Luheradweges gelesen. Ich möchte Euch aber nicht vorenthalten, was danach noch so passiert ist.

Nun, wir fuhren von der Quelle los und beabsichtigten, noch die Lüneburger Heide zu durchqueren. Was für ein Unterfangen. Es kam anders als man es sich ausmalen durfte.
Dazu später mehr.

Wir fuhren also gemütlich bei 7 Grad und wenig Wind weiter.

Wir wollten durch die Heide eine Schleife bis nach Oberhaverbek fahren. In Oberhaverbek gibt es “Das kleine Landhaus”, welches im Buch “Bett and Bike” als sehr schön ausgewiesen worden ist. Und da wollten wir unbedingt hin. Wir wollten uns von der tollen Athmosphäre selbst überzeugen.

Auf direktem Wege wären es vielleicht 10 km gewesen. Quasi von Bispingen in nördliche Richtung nach Beringen und dann nach Oberhaverbek.

Aber wir fuhren zunächst von Bispingen in westliche Richtung. Es war angedacht, mitten durch die Heide zu brettern.

Als wir schließlich an eine Weggabelung kamen, wollte ich geradeaus fahren. Meine Frau schaute nach links und meinte, dass dieser Weg sehr gut aussähe. Nun, ok, fahren wir nach links. Nach ca 100 m wollte ich schon umdrehen, da dieser Weg nicht so gut befahrbar war. Schließlich hatte ich noch einen Anhänger hintendran. Was war hier denn los? Ich traute meinen Augen nicht.
Aber die Frauen setzen sich immer durch, so fuhren wir schließlich weiter. Es wurde schlechter und schlechter, teilweise musste ich absteigen. Selbst dann war ein Vorankommen schiebenderweise schlecht möglich. Auf dem nachfolgenden Foto seht ihr das Übel. Weicher Sand und nichts als weicher Sand. Selbst am Rand konnte man nur noch schieben. Fahren war dort nicht möglich.

Der absolute Wahnsinn

Und der Weg führte bis an den Horizont, soweit das Auge sehen konnte. War das eine gute Idee. Ich zweifelte stark. So quälten wir uns dann doch durch die Heide. Unsere Räder sahen danach übelst aus und zu unserem Glück fing es dann auch leicht an zu regnen, leicht zwar, aber immerhin. Wir hofften, dass es nicht stärker regnen wird. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Die gute Laune war aber nicht zu verdrängen, weiter, weiter. Teilweise fahrend, teilweise schiebend. Und mit Anhänger eine echte Qual. Ich schob wie Herkules, es war so anstrengend, dass mir die paar Grad über Null wie im Hochsommer vorkamen. Ich schwitzte wie ein Büffel nach einem 500 m Sprint.

Nach einiger Zeit erreichten wir wieder festen Boden unter den Rädern. Mit meinem Rad wollte ich so nicht weiter, deshalb entschlossen wir uns, einen Dampstrahler zu suchen, um eine Reinigung durchzuführen.

Wir fuhren nach dieser 30 km Schleife auf direktem Wege zurück nach Bispingen und konnte die Räder vom Dreck befreien, denn wir fanden eine Tankstelle mit angrenzendem Waschplatz. Da gignes ruckzuck und die Räder waren wieder fast wie neu.

Danach ging es wieder direkt nach Beringen (Wären wir bloß gleich direkt gefahren ), hätten wir uns das Übel ersparen können.

Aber die Sicht in der Heide war atemberaubend. Wir erreichten mit den Fahrrädern eine Anhöhe, von wo man weit blicken konnte. Aber ihr merkt es schon, denn auch diese Anhöhe muss erst einmal bewältigt werden. Hammer, gerade mit Anhänger keine lustige Angelegenheit. Aber oben angekommen war es ein Traum.

Ich wusste garnicht, dass die Heide so schön aussehen kann.

Super Sicht

Naja, egal, in Beringen gab es dann einen prima Schmauss in einem Restaurant, dass von aussen aussah, als wenn es dort richtig teuer ist. Weiß eingedeckte Tische erwarteten die Gäste. Und war das egal, wir wollten einfach rein, denn der Hunger war mittlerweile groß. Es war nicht nur besonders lecker, nein, es war darüber hinaus auch preiswert. Wer hätte das gedacht!

Danach fuhren wir gesättigt bis “Zum kleinen Landhaus”.

Diese kleine Hotel wird von einer Frau alleine bewirtschaftet. Es liegt im Wald und ist über eine kleine Kopfsteinpflasterstraße zu erreichen. Erst waren wir uns nicht sicher, ob wir hier richtig sind. Trotzdem trauten wir uns zum Haus hin. Die Gastgeberin war sehr nett und empfing uns freudig.

Sie zeigte uns unser Zimmer. Nach einer Dusche und einigen Kaltgetränken fielen wir ins Bett und träumten von der nächsten Heidedurchquerung. Gott sei Dank war es kein Alptraum.

Das Frühstück war nicht ganz so üppig wie im vorherigen Hotel. Hier wurde offensichtlich Wert auf Müslis, auf allerlei Art, Wert gelegt. Müsli hat viele Kalorien aber bringt auch viel Kraft über den Tag. Schließlich müssen wir noch ein gutes Stück fahren.

Trotzdem war es lecker und die Bewirtschafterin war nett und freundlich und überaus engagiert. Seid drei Jahren bewirtschaftet sie das kleine Hotel und pflegt auch die Aussenanlagen sehr liebevoll.

Nach dem reichhaltigen Frühstück fuhren wir dann nach Hause. Wir durchquerten abermals die Heide und fuhren über den “Wilseder Berg” mit seinen 169 Höhenmetern. Das Wetter war immer noch recht frisch, aber bergauf kamen wir schon in Schweiß. Warum bloß. Ich will es euch sagen: „Weil der Anhäger zwischenzeitloch einfach nicht abgefallen war. Er war immer noch da und freute sich sichtlich, dass er gezogen wird.

Eine herrliche Aussicht auf den Höhen des Wilseder Bergs entschädigte aber für alles.

Wir haben eine schöne Fahrt gehabt, alles lief prima.

Als leichte Panne musste ich einen streikenden Lowriderständer verzeichnen. Er war so verdreckt, dass ich ihn zu Hause auseinander bauen musste. Ich konnte ihn wieder in Form bringen.

Die nächste Tour steht bereits an. Dazu später mehr in einem anderen Thema.

Download der GPX Datei für Garmingeräte: Klick…!!

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