Last Updated on 18. Januar 2021 by Travel-Cycle
Wer sich für Wohnmobile interessiert, weiß, dass es eine Vielzahl verschiedener Fahrzeuge auf dem Markt. Man blickt dann irgendwann nicht mehr durch.
Übrigens gibt es von diesem Bericht auch einen Podcast, für alle, die lieber hören als lesen möchten.
Mit diesem Podcast möchten wir euch einige Gedanken an die Hand geben. Es sind ausschließlich unsere Meinungen, jeder wählt sein Fahrzeug anders, für jeden sind andere Kriterien wichtig.
Bevor man bei einem Kauf zuschlägt, Sollte erst einmal eine Frage geklärt werden.
Will man mit seinem Camper viel fahren und die Welt erkunden oder eher gemütlich auf einem Campingplatz für längere Zeit stehen?
Wenn man diese Frage für sich selbst beantworten kann, ist die Auswahl der Fahrzeuge schon merklich überschaubarer.
Campingplätze sind in der Regel meistens gut ausgestattet. Es gibt Duschen, Toiletten, oft einen kleinen Markt und in einigen Fällen sogar einen Pool, was bei Kindern oft für leuchtende Augen sorgt.
Anders verhält es sich, wenn man eher viel reisen möchte.
Dann sind ganz andere Kriterien wichtig.
Wohin will man reisen?
Wie sind die Fahrbahnbeschaffenheiten im Urlaubsland?
Brauchen wir womöglich ein Allradfahrzeug?
Muss das Fahrzeug eine hohe Bodenfreiheit haben?
Ist es überwiegend warm oder sind die auf dem Wunschzettel vorhandenen Ziele eher kalt?
Brauche ich trotz vieler Reisen viel Platz im Fahrzeug, braucht man eine hohe Zuladung?
Sind Kinder dabei?
Sind diese Fragen geklärt, ist man ein weiteres Stück in Richtung seines Wunschfahrzeugs vorangekommen.
Jeder gewichtet seine Vorlieben an ein Fahrzeug anders, deshalb möchte ich euch noch weitere Gedanken an die Hand geben.
wo sehen wir Vor-und Nachteile großer Fahrzeuge
Ich denke, die gaaaanz großen brauchen wir nicht beleuchten. Riesige Liner sind eine Klasse für sich. Sie bieten Platz im Überfluss und sind sehr komfortabel ausgestattet.
Dann gibt es auf dem Markt die sogenannten „Minicamper“. Diese eigenen sich eher für eine oder maximal zwei Personen, die überwiegend in die „Wärme“ fahren.
Der Großteil der Camper allerdings wählt meist Fahrzeuge wie Kastenwagen, Teilintegrierte, Integrierte und Alkovenmobile.
Wo haben diese nun ihre Vor-und Nachteile?
Über differenzierte Ausstattungsmerkmale rede ich jetzt mal nicht. Duschen und Küchen sind obligatorisch.
Was bieten die verschiedenen Modelle mehr?
Integrierte und teilintegrierte Fahrzeuge haben oft ein zweites großes Bett im Fahrerbereich. Dieses wird abends heruntergelassen und am Tag verschwindet es unter der Decke.
Sehr bequem, aber fluchtartig schnell das Weite suchen zu können? Hmm eher schlecht.
Aber sie verfügen über ein sehr gutes Raumgefühl. Ob man allerdings einen Ofen oder eine Microwelle braucht, entscheidet jeder selbst.
Logischerweise verfügen Integrierte, Teilintegrierte und Alkovenmodelle über viel Platz, große Nasszellen und großzüge Schlafzimmer.
Die Teilintegrierten hingegen sind in allen Bereichen eine gute Wahl, aber auch sie sind mit ihren Maßen recht üppig dimensioniert.
Alkovenmobile sind auf Grund des Alkovens recht hoch gebaut, was nicht jedermans Sache ist. Nach unseren Beobachtungen werden die angebotenen Alkovenmodelle langsam weniger auf dem Markt. Sie sind einfach zu hoch und dadurch recht windanfällig. Alkovenbesitzer berichten davon, den Alkoven auch als Stauraum zu nutzen, was sehr bequem ist. Das kann ich nachvollziehen, eine gute Idee.
Sind Kinder an Bord, sind Alkovenmobile eine gute Wahl, denn das Kinderzimmer über den Fahrersitzen wird immer gerne angenommen.
Alternativ gehen natürlich auch Fahrzeuge mit Etagenbetten. Es gibt bereits Fahrzeuge mit drei Etagenbetten übereinander. Richtig toll, gerade bei Großfamilien sehr beliebt.
Dann gibt es noch Kastenwagen, die ab Werk zum Camper umgerüstet worden sind.
Auch sie haben eine gute Ausstattung, sind vom Platzangebot aber stark beengt. Das ist nicht jedermanns Sache.
Wir haben uns nach vielen Recherchen trotz allem für einen Kastenwagen entschieden und möchten euch nun erzählen, warum nur ein Kastenwagen in Frage kommt.
Er ist eng, da gebe ich jedem Recht, der meint, viel Platz zu brauchen. Eng ist nicht gut.
Ich entgegne aber meistens, dass wir viel reisen, kleinere Orte anfahren und auch auf engen Straßen unterwegs sind. Das ist für uns wichtiger.
Wenn jetzt einer aber meint, er fährt mit seinem großen Fahrzeug auch enge Strassen entlang, dann mag es bis zu einem gewissen Grad auch stimmen. Trotzdem behaupten wir, nicht überall dort, wo man mit einem Kastenwagen durchkommt, kommt man auch mit Goliath durch. Es ist einfach so. Es liegt einfach an der Breite.
Ich möchte an dieser Stelle von einer kurze Begebenheit berichten:
Wir bewegten uns während einer unserer Reisen auf der Insel Irland. Dort sind bekanntermaßen die Straßen eng und als wir durch eine Senke fuhren, wo uns auf der rechten Seite eine hohe Mauer aus Feldsteinen begleitete, kam uns auf der Anhöhe plötzlich ein Kleinlaster entgegen. Sofort kam etwas Hektik auf, mein Blick fiel zum Rückspiegel. Ich wollte wissen, ob es im Falle einer Bremsung zu Schwierigkeiten des nachfolgenden Verkehrs kommen könnte. Gott sei Dank war hinter unserem Kastenwagen kein Verkehr in Sicht, denn wir befanden uns auf einer engen Küstenstraße. Ich versuchte, die Breite der Fahrbahn abzuschätzen, als der Kleinlaster immer näher kam. Der Fahrer machte keine Anstalten, seine Geschwindigkeit zu reduzieren und so musste ich reagieren. Ich sah, dass es eng werden würde, sehr eng. Ich musste abbremsen und mir eine Stelle suchen, wo ich anhalten konnte. Leider fanden wir keine rettende Lücke in der Mauer und so klappte Silke den Beifahrerspiel ein, während ich mich um den Fahrerseitenspiegel kümmerte. Der Kleinlaster kam bedrohlich näher und ich bremste schnell ab und drückte unser Fahrzeug ganz nah an die Mauer, während der Kleinlaster unbeeindruckt an uns vorbeiballerte. Wir bekamen einen riesigen Schreck.
Was möchte ich euch damit sagen?
Unsere Rettung war unser schmaler Kastenwagen. Garnicht auszudenken, was mit einem breiten Wohnmobil hätte passieren können. Ich möchte anmerken, dass ich kein Schisser im Straßenverkehr bin, aber das war knapp. Puuuh.
Wir denken nicht nur an schmale Fahrzeuge. Man muss auch an andere Sachen denken. Denken wir an den Transport von Fahrrädern. Das ist uneingeschränkt mit jedem der Mobilmodelle machbar, aber wie sieht es mit dem Transport von Motorroller oder Motorrad aus?
Bei einem Kastenwagen kann man eine Motorradbühne montieren, was bei einem großen Fahrzeug nur mit einem großen Aufwand realisiert werden kann. Denken wir mal an den langen Überhang hinten. Es ist oft ein zusätzlicher Stahlrahmen erforderlich, um die Stabilität zu gewährleisten. Dann noch eine Rollerbühne dran und das Gewicht auf die Achse würde an die Belastungsgrenze der Hinterachse führen, im schlimmsten Fall wird sie überschritten. Dann kann es teuer werden, wenn plötzlich der Schutzmann ums Eck kommt.
Und als Freisteher ist darüberhinaus das Anfahren der einsamen Küstenabschnitte auch viel entspannter, als mit einem breiten Fahrzeug. Gerade Zufahrten zu solchen Strandhotspots haben hohes Begleitgrün. Je breiter ein Fahrzeug, desto mehr Schrammen und Kratzer an den Seiten. Wer will schon Kratzer im Lack?
Auch ist das Finden kleiner Parklücken eher von Erfolg gekrönt, als mit einem Dickschiff. Nur mal darüber nachgedacht.
Und worüber man noch nachdenken sollte, ist der Schutz im Falle eines Unfalls. Ein Blechkasten schützt doch seine Insassen effizienter.
Ihr merkt schon, wer die Qual der Wahl hat, der hat es nicht leicht.
Wir sind auch der Meinung, dass man nicht unbedingt eine große Nasszelle braucht. Wie viele Minuten des Tages verbringt man darin? Bei einem Kastenwagen muss man aber schon entsprechend gebaut sein, wenn ans Duschen gedacht wird. Aber das sind Kompromisse, die wir gerne in Kauf nehmen.
In warmen Gegenden sitzt man dann gemütlich vor seinem Mobil, egal welche Größe das eigene Fahrzeug hat. Und draußen hat man soooo viel Platz, da merkt man garnicht, dass man mit einem kleinen, schmalen, engen Kastenwagen unterwegs ist. Nachvollziehbar, oder?
Es gibt immer noch Wohnmobilfahrer, die behaupten, ein großer Laderaum ist immer von Vorteil. Erstens haben Kastenwagen auch einen großen Laderaum und zweitens muss man sowieso auf das Gewicht achten. Was nützt ein großer Laderaum, wenn man sich im Bereich der Überladung befindet, nichts, rein garnichts.
Im Ausland gibt es bei Überladung hohe Strafen, wenn der Schutzmann ums Eck kommt und dieses Übel feststellen sollte.
Welchen Punkt wir noch betrachten sollten, ist das Übel, wenn plötzlich eine Dachluke oder ein anderer Teil des Daches undicht werden sollte.
Fragt ihr euch, worauf ich hinaus will?
Nun, wenn diese Undichtigkeiten dann nicht schnell entdeckt werden, kann nach Monaten eine komplette Seitenwand vergammelt sein und dann wird es richtiiiig teuer. Richtig teuer.
Beim Kastenwagen hingegen hält sich der Schaden meistens noch in Grenzen, da die Seitenwände aus Blech und nicht ganz so empfindlich sind. Für uns ein echt wichtiges Argument.
Da wir auf einen doppelten Boden, auf eine Fußbodenheizung, auf einen Backofen und eine Mikrowelle verzichten können und wir viel Reisen, auch auf engen bis sehr engen Straßen, sind wir leidenschaftliche Kastenwagenfahrer.
Wir haben unser Fahrzeug fast 3 Jahre auf dem Gebrauchtmarkt gesucht, da wir einige Ansprüche hatten. Letztlich wurden wir fündig und sind durchweg begeistert, auch wenn die Dusche etwas größer sein könnte, denn der Duschvorhang will einfach keinen Abstand von meinem Astralkörper halten und will immer kuscheln.
Aber das ist das kleinste Übel.
So, das war es mal wieder. Wir hoffen, dass wir euch etwas zum Nachdenken gebracht haben, dann ist es perfekt. Der Rest liegt in euren Händen.
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